Informationen für Ärzte, Hebammen und helfende Hände

Liebe und sehr geehrte niedergelassenen Gynäkologen/innen,

meine Erfahrung bei meiner Frauenärztin, als diese mir eröffnete, dass mein Baby tot ist, war schlichtweg eine Katastrophe. Es wäre damals echt gut gewesen, wenn wir als Eltern sofort an die Hand genommen worden wären und jemand gesagt hätte, wie es jetzt weiter geht. Klar, was kommt weiß man ja. Man muß das tote Baby zur Welt bringen. Nur wie kommt man ins Krankenhaus, wie erträgt man das Alleinsein und wer beantwortet Fragen?

Wir bieten Ihnen, als niedergelassener Arzt an, dass Sie uns sofort anrufen können, wenn eine solche Situation in Ihrer Praxis auftritt. Wir kommen das Paar, die Mutter abholen und lassen sie dann auf dem schweren Weg nicht mehr alleine. Scheuen Sie sich bitte nicht anzurufen, wenn Sie diese Art von Hilfe benötigen. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen haben, lernen Sie den Verein kennen, um dann noch besser in so einer Situation helfen zu können.

Liebe Hebammen, Liebe Ärzte im Krankenhaus,

der Verein bietet Ihnen Unterstützung bei der Betreuung von Eltern, die ein totes Kind gebären müssen oder deren Kind nach der Geburt dem Tod geweiht ist. Worin liegen die Vorteile einer Begleitung durch den Verein?

Als erstes wäre da wohl die Zeit zu nennen, um der Mutter /dem Paar zwischen den Gaben der wehenfördernden Mitteln und deren einsetzende Wirkung eine Stütze zu sein das Warten auf Wehen erträglich zu machen.

In einem Gespräch mit einer Hebamme sprachen wir u.a. über das Thema Totgeburten. Bei diesem Gespräch tat sich ein Zwiespalt der Hebamme auf. Die Hebamme meinte, oft sind wir für die Anzahl der Geburten zu wenige Hebammen. Kommt zu den normalen Geburten noch eine Totgeburt dazu… Ein großes Fragezeichen stand in dem Gesicht der Hebamme. Die Hebamme sagte:“ Stellen sie sich vor, es ist eine Geburt mit einem lebenden Baby und eine Totgeburt im Gange und nur eine Hebamme ist im Dienst!“ Dann kam der Satz, der mich tief bewegt hat: “… das tote Kind ist ja schon tot!“

Diesen Satz lasse ich unkommentiert stehen und denke, ich hab den großen Gewissenskonflikt dieser Hebamme gespürt. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen den Eltern ein wenig Stütze auf ihrem Weg zu sein. Zögern Sie nicht, mich Tag und Nacht anzurufen, wenn diese Hilfe nötig wird. Ich werde die Eltern kontinuierlich beistehen, ziehe mich aber zurück, wenn dies gewünscht wird.

Aus meiner Doulaarbeit heraus stehen mir Mittel zur Verfügung die Wehen mit der Mutter / dem Paar zu verarbeiten. Dabei kommt mir unter anderem das Rebozotuch zur Hilfe. Sie als medizinisches Betreuungsteam wissen die Mutter /das Paar in guten Händen und kommen durch mich nicht in einen Gewissenskonflikt. Ich bringe Bekleidung für das Sternchen mit und ein Fotograf wird Bilder machen. So können wir gemeinsam dafür Sorge tragen, das nicht auch noch das Warten auf das Baby zum Trauma wird.